Heraldik
ist Herrensache aber keineswegs weiberfeindlich, wie oft behauptet
wird. Die Liebe zwischen Mann und Frau ist Motiv für die
Minne. Die liebende Beziehung Gottes zur Jungfrau Maria, die in
einer mystischen Vereinigung gipfelt, erhöht die mittelalterliche
Frau. Die Geltung der Nonnen, gipfelnd bei den Mystikerinnen wie
Hildegard von Bingen und die Ehrung der hohen Frau im höfischen
Leben und im Turnier sind ein weiterer Beleg. Der Frau wird allerdings
keine Gleichstellung zugemutet, sie kann Abstand nehmen von der
Welt, ihre Tugend ist Bildung, Anmut, Sanftmut und Frömmigkeit.
Sie gilt als Labsal des Ritters und Quelle seiner Kraft.
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Den
ritterlichen Kodex könnte man verkürzen auf vier martialische
Befehle: 1.
Stell Dich dem Kampf 2. Führe andere im Kampf 3. Handle umsichtig
4. Memento mori und fürchte Gott. Hier wird klar, was es
bedeuten kann, biologisch begründete Geschlechtsgrenzen aufzuheben.
Mag sein, daß unsere Zivilisation eine kleine Revision zuläßt,
denkt man etwa an den Bedienungskomfort des modernen Kriegsgeräts
im Vergleich zu Schwert und Lanze. Mag auch sein, daß männliche
Zurückhaltung die Damenwelt herausfordert. "Starke Frauen"
sind zumeist stark in einer Männerrolle, aber nicht als Frau
im etymologischen Sinn. Die Ideale werden verschoben, es entsteht
neue Persönlichkeit. Dem Herrn mit ritterlichen Ambitionen
steht die heilige Elisabeth gewiß näher als Jeanne
d'Arc.
Er wird "im Schilde führen", Frauen und Kinder
zu schützen und von Existenzfragen eher fernzuhalten. Ihm
zur Seite die sieben Waffen des Ritters, abgeleitet aus den Waffen
des Lichts, von denen der Apostel Paulus spricht und ein Kodex
zur Ehre der hohen Frau.
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