Wir sprechen vom Mittelalter und umgreifen 1000 Jahre Menschheitsgeschichte.
Der Engländer ist präziser und spricht im Plural von "the
Middleages". Papst Paul VI entschuldigt sich pauschal für
die Kreuzzüge, auch er hätte besser differenziert
und die ersten Kreuzzüge ausgenommen, die Volksbewegungen waren.
An ihrer Spitze Ademar von Monteil und seine Schwertbrüder,
der geweihte Stand der Kreuzritter, Krieger und Christen, harte
und fanatische Männer mit hohem Ethos und Neigung zum Mystizismus,
Väter des Wappens als Abbild des inneren Menschen. Kultivierte
Gäste in Konstantinopel im Zeugnis der Kaisertochter Ana Commena.
Die fahrenden Ritter des 11. und 12. Jahrhunderts sind das Idealbild
der neuen Heraldik. Sie waren tollkühn und demütig, innerlich
motiviert und dadurch gebildet. Ihre Deklassierung, begann nicht
mit der Erfindung von Feuerwaffen und Feldartillerie sondern einhergehend
mit der Belehnung nach Karl dem Großen mit der Erblichkeit
des Lehensrittertums und damit verbundener Anarchie, Habgier und
Raublust. Charles Austen grenzt die reine Wappentradition gerne
ein von Papst Urban II und der Synode von Clermont 1095 bis zum
Ableben der heiligen Hildegard 1179, die in ihrem Leben und Werk
das geistige Resultat dieser Epoche summiert. Es ist bekannt, daß
die großen Symbole aus der Geisteshaltung dieser Zeit im Feudalismus
zu Allegorien des Prunks und Insignien eines sozialen Privilegs
pervetiert worden sind. Die sogenannte Glanzzeit der Wappen im 15.
und 16. Jahrhundert, verbunden mit einer Inflation von bürgerlichen
Wappen um Siegel zu produzieren, sollte nicht Patenstellung für
eine Renaissance der Heraldik sein. Der Herold empfiehlt die Rückbesinnung
auf die reine Tradition des ritterlichen Helden.. |